Wie CBD bei der Behandlung einer Nikotinsucht helfen kann

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Categories : Medizinisches Marihuana

Wie CBD bei der Behandlung einer Nikotinsucht helfen kann

Einst als stark abhängig machende Substanz verpönt, belehrt Cannabis seine Kritiker eines Besseren. Eine aktuelle Studie verdeutlicht das Potenzial von CBD für die Behandlung einer Nikotinabhängigkeit.

Das über Tabakrauch abgegebene Nikotin macht stark abhängig. Mehrere medizinische Einrichtungen bestätigten sogar, dass Nikotin genauso süchtig macht wie Heroin oder Kokain. Das ist keine allzu große Überraschung. Angesichts der Tatsache, dass ein großer Teil der Weltbevölkerung Zigaretten raucht – eine Hauptquelle für Nikotin – kann die Überwindung dieser Sucht eine gewaltige Aufgabe sein.

Eine lange Zeit galt Cannabis als eine genauso potenziell gefährliche und süchtig machende Substanz mit ähnlich schlechten Auswirkungen wie Rauchen oder der Konsum von Alkohol. Neue Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass CBD, ein reichlich vorhandenes, nicht-psychoaktives Cannabinoid, die Nikotinabhängigkeit bekämpfen kann.

DIE HÄUFIGKEIT DER NIKOTINABHÄNGIGKEIT

Es gibt bereits viele Versuche für eine Lösung dieser Sucht, um Rauchern beim Aufhören zu helfen. Nikotinpflaster, Selbsthilfegruppen, E-Zigaretten und Nikotinkaugummis sind nur ein paar der hilfreichen, aber unvollendeten Optionen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass Tabakrauch Hunderte schädliche Chemikalien enthält, von denen viele für die Entstehung von Krebs verantwortlich gemacht werden.

Es gibt viele Gründe, um mit dem Rauchen aufzuhören: Gesundheit, Verbesserung des Lebensstils, finanzielle Aspekte oder sogar der Familie oder des Partners zuliebe. Unabhängig vom Grund ist es nicht einfach, Zigaretten und Nikotin aus dem Leben zu verbannen. Der Grund dafür liegt in der Wirkung von Nikotin auf unser Gehirn.

Beim Einatmen von Zigarettenrauch werden kleine Tröpfchen von nikotinhaltigem Teer über unsere Lunge in die Blutbahn aufgenommen. Nikotin wirkt stimulierend und ermöglicht uns einen entspannten, aber wachsamen Zustand. Raucher behaupten oft, dass sie bei Stress oder Angst eine Zigarette brauchen. Unser Gehirn stellt eine Verbindung zwischen dieser Stimulation und einer Linderung her und schafft einen sich fortführenden Zyklus des Konsums. Auch diejenigen, bei denen aufgrund des Rauchens eine Krankheit aufgetreten ist, rauchen manchmal nach oder während der Behandlung weiter. Die Nikotinsucht ist unglaublich mächtig.

WIE NIKOTINABHÄNGIGKEIT FUNKTIONIERT

Der Grund für unser Handeln ist der chemische Stoff Dopamin. Er ist verantwortlich für die Erzeugung von Gefühlen der Freude und Belohnung und durch die Aufnahme von Nikotin erhöht sich der Dopaminspiegel in unserem Körper.

Dopamin wird nicht nur beim Konsum von Nikotin freigesetzt. Essen, Trinken oder Sex sorgen für die Freisetzung von Dopamin. Wenn Dopamin freigesetzt wird, reist es zum dorsalen Striatum, wo es die Aktivität mit der Fähigkeit unseres Gehirns verknüpft, Belohnungen zu identifizieren. Auch die Amygdala kommt in Kontakt mit Dopamin. Die Amygdala hilft unserem Gehirn bei der Erlernung emotionaler Reaktionen. So können beim Konsum von Nikotin angenehme Erinnerungen entstehen, die dazu führen, dass wir uns nach der für unser Gehirn bekannten Stimulation sehnen, die die Wohlfühl-Chemikalie Dopamin freisetzt.

DER EINSATZ VON CBD BEI NIKOTINABHÄNGIGKEIT

Jetzt, da wir die Funktionsweise einer Sucht kennen und wissen, warum Nikotin so abhängig macht, wie kann Cannabidiol (CBD) dann bei der Überwindung der Sucht helfen?

Eine Antwort darauf gibt eine klinische Studie aus dem Jahr 2013, die erstmals in der von Experten begutachteten Zeitschrift Addictive Behaviors veröffentlicht wurde. Die Wirksamkeit von CBD bei der Behandlung von Tabakabhängigkeit wurde im Vergleich mit einem Placebo getestet. Es wurden 24 Personen rekrutiert, die alle mehr als zehn Zigaretten pro Tag rauchten. Jede von ihnen bekam einen Inhalator, der beim Verlangen zu rauchen, benutzt werden sollte. Alle 24 Kandidaten waren weiblich und die Studie wurde doppelblind durchgeführt. Weder Forscher noch Testpersonen wussten, ob ihr Inhalator CBD oder ein Placebo enthielt.

Wie CBD bei der Behandlung einer Nikotinsucht helfen kann

WAS ZEIGT DIE FORSCHUNG?

Die Behandlung dauerte sieben Tage, in denen die Kandidaten jeden Tag ihr Verlangen sowie Ängste notieren sollten. Die Nachuntersuchung begann 21 Tage nach dem Ende der Studie. Die Ergebnisse zeigten bei allen, die CBD erhielten, einen Rückgang des Zigarettenkonsums um 40% während der Behandlungswoche, während es in der Placebogruppe keine Veränderung gab. Am 21. Tag nach dem Versuch waren beide Gruppen allerdings wider zu ihrem ursprünglichen Verhalten zurückgekehrt.

Die Autoren vermuteten, dass "die hier vorgestellten vorläufigen Daten nahelegen, dass CBD ein effektives Mittel für die Reduzierung des Zigarettenkonsums bei Tabakrauchern sein könnte". Die Studie räumte ein, dass eine größere Gruppe an Testpersonen mit einer kontrollierteren Follow-up-Methode nötig wäre, um die genauen Auswirkungen messen zu können.

DIE BEDEUTUNG DES ENDOCANNABINOID-SYSTEMS

Während wir die genauen Gründe für den Rückgang des Zigarettenkonsums durch CBD noch nicht genau bestimmen können, beschäftigt sich eine Theorie mit der Reaktion unseres Endocannabinoid-Systems auf CBD. Unser Endocannabinoid-System besteht aus einer Vielzahl von Rezeptorstellen in unserem gesamten Körper, hauptsächlich CB1- und CB2-Rezeptoren. Werden sie stimuliert, führen die Rezeptoren verschiedene chemische Reaktionen aus, die Auswirkungen auf unsere Physiologie haben.

CBD reduziert zum Beispiel die Fähigkeit unseres Körpers, ein Enzym (FAAH) freizusetzen, das für den Abbau von Anandamid verantwortlich ist. Anandamid ist ein Endocannabinoid, das Dopamin sehr ähnlich ist, da es wie ein natürliches Antidepressivum für den Körper wirkt und angenehme Empfindungen erzeugt. Durch die Einnahme von CBD bei einem auftretendem Verlangen nach Nikotin, konnten Konsumenten ihren Körper sozusagen austricksen, da er ohne die Gabe von Nikotin ein ähnlich angenehmes Gefühl verspürte.

Da dies die einzige Studie dieser Art ist, die veröffentlicht wurde, sind weitere Forschung und eine deutlich größere Gruppe an ProbandInnen notwendig, um die Schlussfolgerung der Autoren zu bestätigen. Die Ergebnisse sind vielversprechend und angesichts der wachsenden Beliebtheit von CBD scheint eine brauchbare Lösung für die Bekämpfung von Nikotinsucht in greifbare Nähe gerückt zu sein.