Die Top 10 Mythen über das Cannabisrauchen

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Die Top 10 Mythen über das Cannabisrauchen

Cannabis wird vielerorts immer mehr akzeptiert, aber es gibt noch immer Unwahrheiten, die über die Pflanze verbreitet werden. Nun, lass uns einige der Missverständnisse aufklären. Hier sind die Top 10 Mythen über das Cannabisrauchen – entlarvt!

Keine Frage, Cannabisnutzer haben es dieser Tage viel besser als noch vor ein paar Jahrzehnten. In vielen Ländern sehen wir mittlerweile, dass die Cannabisgesetze lockerer werden und der Konsum mehr als jemals zuvor toleriert wird. In manchen Orten wie Kanada und gewissen US-Bundesstaaten ist Cannabis für den Freizeitgebrauch völlig legal.

Dennoch hat Cannabis sein negatives Stigma noch nicht ganz abgelegt – Echos aus einer Zeit, als Geschichten über "Reefer Madness" verbreitet wurden und die Kriminalisierung von Cannabis als Mittel genutzt wurde, um ethnische Ungerechtigkeit aufrechtzuerhalten.

Da die Menschen heutzutage jedoch Zugang zu allen möglichen Arten von Informationen im Web haben, ist es manchmal noch immer schwierig, zu sagen, was wahr ist und was nicht. Es scheint, als würden manche alten Geschichten nicht so leicht wie andere verblassen. Wenigstens können wir unseren Teil dazu beitragen, einige der Missverständnisse aufzuklären. Lass uns die geläufigsten Mythen über Cannabis ansehen!

1. CANNABIS IST EINE EINSTIEGSDROGE

• Falsch

Eine der führenden Cannabistheorien, die in Schulen gelehrt wird, ist die der "Einstiegsdroge". Im Wesentlichen argumentiert dieses Konzept, dass Cannabisgebrauch zu Experimenten mit härteren Drogen führt.

Geschichten von Menschen, die einen einzigen Joint rauchen, bevor sie Heroin probieren, sind die typischen Abschreckungstaktiken von Verfechtern der Einstiegsdrogentheorie. Tatsächlich ist die Wahrheit viel weniger schlimm, um nicht zu sagen viel nuancierter. Es stimmt, dass viele Konsumenten von harten Drogen zunächst mit dem Grasrauchen anfangen, aber es gibt keine sicheren Belege, dass Cannabis selbst für diese Entwicklung verantwortlich ist. Da Cannabis eine der zugänglichsten Drogen und generell gut verträglich ist, macht es Sinn, dass es die erste Anlaufstelle für jene darstellt, die mit psychoaktiven Substanzen zu experimentieren gedenken.

Andererseits stellte eine landesweite Studie aus dem Jahr 2015 fest, dass die Mehrheit der lebenslangen Cannabisnutzer nie zu härteren Drogen überging, und dass psychologische und sozioökonomische Faktoren hierbei eine große Rolle spielten. Genau wie Deine Tante, die nachts ihr Glas Wein genießt, haben viele Menschen, die sich an Gras erfreuen, überhaupt kein Interesse an härteren Drogen.

2. GRASRAUCHEN MACHT FAUL

• Falsch

Man kann nicht bestreiten, dass manche Cannabissorten einen ganz schön umhauen können, aber nicht alle Sorten haben diesen Effekt. Genau genommen gibt es welche, die das genaue Gegenteil bewirken, Dir Energie spenden und Dich aufmerksamer und konzentrierter machen. Aber selbst unter Leuten, die nachts ihre "Knock-out-Sorten" genießen, gibt es kein Beleg, dass dieses entspannte Kiffen zu Faulheit führe.

Sehr viele erfolgreiche Personen in der Geschäfts- und Medienwelt sind gelegentliche Cannabisnutzer. Die Häufigkeit des Konsums und andere Faktoren bestimmen, wie faul Du als Cannabiskonsument bist, aber diese Last liegt eher auf dem Nutzer als dem Kraut. Den ganzen Tag lang zu rauchen, wird Dich bestimmt träge und unmotiviert machen, aber zu rauchen, um Deinen Lebensstil hervorzuheben, wenn es angemessen ist, scheint ganz okay zu sein.

Cannabis  makes you lazy

3. VON CANNABIS KANN MAN NICHT ABHÄNGIG WERDEN

• Falsch

Obwohl es stimmt, dass Cannabis nicht auf die gleiche Weise wie Drogen wie Opioide abhängig macht, kann es definitiv zu einer Abhängigkeit führen. Je nach Institution werden Begriffe wie "Cannabissucht", "Cannabisabhängigkeit" und "Cannabiskonsumstörung" verwendet, um das Phänomen zu erklären, körperlich und emotional von Cannabis abhängig zu werden.

Und obwohl es mit der Aufgabe von Weed assoziierte Entzugserscheinungen wie Gereiztheit, Schlafschwierigkeiten und Übelkeit gibt, sind sie keineswegs schwerwiegend oder lebensbedrohlich. Eine Cannabisabhängigkeit entspricht in diesem Sinne wahrscheinlich eher einer Kaffee- oder Videospielabhängigkeit, von denen beide mit körperlichen Entzugserscheinungen in Verbindung gebracht werden. Somit verbleibt unsere Klassifikation von Abhängigkeit in einer Grauzone.

Also, obwohl vielleicht nicht Dein Leben auf dem Spiel steht, könnte es sich lohnen, zu überlegen, wie Du kürzertreten kannst, wenn Du das Gefühl hast, dass Du ohne Weed nicht auskommst.

4. MAN KANN CANNABIS NICHT ÜBERDOSIEREN

• Falsch

Ja, auf die gleiche Weise, wie Du nahezu alles überdosieren kannst, kannst Du Cannabis überdosieren. Verdammt, Du kannst sogar zu viel Wasser zu Dir nehmen. So ziemlich jeder erfahrene Hanffreund hat an irgendeinem Punkt zu viel gehabt und ist für seinen Geschmack viel zu high geworden.

Bekanntermaßen verursachen Esswaren und Konzentrate des Öfteren eine Überdosierung, insbesondere bei jenen, die mit ihren Effekten nicht vertraut sind. Aber es gibt einen großen Unterschied zwischen einer Überdosierung mit Gras und einer Überdosierung mit gewissen anderen psychoaktiven Substanzen. Selbst wenn Du viel zu viel rauchst, dabbst oder isst und Dich letztendlich übergibst, benommen oder ängstlich fühlst, gibt es nicht einen einzigen Fall, bei dem eine Überdosierung von Weed allein langfristigen Schaden oder den Tod herbeigeführt hätte. Wenn wir eine Überdosierung also als "zu viel von etwas nehmen" definieren, kannst Du Cannabis in der Tat überdosieren.

5. CANNABIS HAT KEINEN MEDIZINISCHEN NUTZEN

• Falsch

Wenn jemand behauptet, dass Cannabis keinen therapeutischen Nutzen hat, wirst Du es glücklicherweise nicht schwer haben, ihm das Gegenteil zu beweisen. Heutzutage kannst Du jede Menge wissenschaftliche Studien zu Cannabis und seinem medizinischen Potenzial für eine Reihe von Leiden heranziehen. Genau genommen gibt es jetzt ein von der FDA zugelassenes Medikament, das synthetisches CBD nutzt, um Anfälle zu behandeln.

Kurzum, zu behaupten, dass Cannabis keine medizinischen Anwendungen hätte, ist schlichtweg falsch. Obwohl mehr Studien erforderlich sind, um sein volles Spektrum an Anwendungen aufzudecken, kann das therapeutische Potenzial von Cannabis nicht ignoriert werden. Es verwundert folglich, dass Cannabis noch immer als Droge im Anhang I geführt wird, was impliziert, dass es keinen medizinischen Nutzen hätte. Dennoch nutzen Millionen Cannabis aus medizinischen Gründen und ironischerweise hat die US-Regierung ein Patent auf die Pflanze für seine medizinische Anwendungen!

The use of cannabis for medical prupose

6. MAN KANN EINEN URINTEST ÜBERLISTEN

• Falsch

Nein. Leider kann man das nicht. Das heißt, außer Du wirst richtig ungezogen und tauschst Deinen Urin mit dem von jemand anderem oder mit einer synthetischen Version aus. Bei gelegentlichen Nutzern kann THC bis zu 10 Tage im Urin festgestellt werden; wenn Du sehr oft sehr viel rauchst, kann dieser Schwellenwert bis zu einem Monat betragen. Es gibt eine Menge Produkte da draußen, die behaupten, das THC loszuwerden, aber wir wagen zu sagen, dass wenige (wenn überhaupt welche) dazu in der Lage sind, THC und seine Metaboliten zu beseitigen. Die meisten dieser Produkte verdünnen Deinen Urin lediglich, was ein verräterisches Zeichen ist, nach dem Testeinrichtungen Ausschau halten.

Nochmal, sofern Du keinen künstlichen Urin kaufst oder den von jemand anderem nimmst, gibt es nicht viel, das Du tun kannst, außer dem Gras für ein paar Wochen zu entsagen, wenn Dir ein Test bevorsteht.

7. CANNABIS ZU RAUCHEN, IST GENAUSO SCHÄDLICH FÜR DEN KÖRPER WIE ALKOHOL ODER TABAK

• Falsch

Täglich sterben Millionen Menschen an Alkoholmissbrauch und sogar noch mehr leiden an den entsetzlichen Gesundheitsfolgen des Tabakrauchens. Einen Beleg dafür, dass Cannabiskonsum auf lange Sicht irgendeine Form von körperlichem Schaden verursachen würde, gibt hingegen nicht; zumindest nicht bei Erwachsenen.

Der einzige Haken hierbei ist, dass die Wissenschaft noch unsicher ist, ob der Rauch von Cannabis die gleiche Lungenkrebsgefahr wie der von Tabak darstellt. Cannabis an sich scheint jedoch viel verträglicher als Tabak oder Alkohol zu sein, also können jene, die sich Gedanken um die Gefahr des Grasrauchens machen, stattdessen Esswaren nehmen oder es verdampfen.

Alcohol symptoms

8. CANNABIS KANN ANGST HEILEN

• Falsch

Wie alle Pillen oder Ergänzungsmittel kann Cannabis keine Angst, Depression oder irgendein anderes Leiden heilen. Es kann manchen Individuen allerdings helfen, mit gewissen Symptomen fertig zu werden. Cannabis kann eine nützliche Ergänzung zu einer Therapie oder eine mögliche Alternative zu spezifischen Drogen sein, aber es allein wird Dich gewiss nicht von der Angst befreien.

Schlimmer noch, während manche Menschen einen unmittelbaren Stress- und Spannungsabbau verspüren, wenn sie an einer Bong ziehen, neigen andere dazu, sogar noch ängstlicher zu werden, wenn sie rauchen. Bei Individuen mit einer geerbten oder persönlichen Vorbelastung für psychische Erkrankungen soll THC sogar das Potenzial haben, kurzfristige psychotische Symptome auszulösen.

Wie alles wirkt Cannabis für manche Menschen mit Angst Wunder, wohingegen andere sich besser an andere Behandlungen halten solten.

9. CANNABIS IST NATÜRLICH, ALSO KANN ES EINEM NICHT SCHADEN

• Falsch

Überzeugte Cannabisbefürworter führen manchmal gerne an: "Da Cannabis natürlich ist, muss dies bedeuten, dass sein Konsum allgemein sicher ist." Obwohl es nicht tödlich oder so schädlich wie andere Drogen ist, hat auch Weed seine Risiken. Denke nur an andere natürliche Substanzen wie Tier- oder Pilzgifte – bloß weil sie natürlich sind, heißt das nicht zwangsläufig, dass Du sie mit Hingabe zu Dir nehmen möchtest.

Auf einen durchschnittlichen Erwachsenen trifft es zu, dass Cannabis kein großes Risiko darstellt. Bei Kindern und Jugendlichen hingegen sieht das Bild ganz anders aus. Indem es potenziell die Bildung neuer Gehirnverbindungen verlangsamt, was bei Teenagern eventuell zu Lernbehinderungen, Angst und Depression beiträgt, kann Cannabis die Gehirnentwicklung nachteilig beeinflussen. Sobald Gehirn und Endocannabinoid-System jedoch voll entwickelt sind, sind diese Risiken größtenteils abgeschwächt.

10. ALLE GRASRAUCHER SIND VIELNUTZER

• Falsch

Jeder kennt "diesen Typen", der gleich nach dem Aufstehen Weed raucht und Dir noch nie nüchtern untergekommen ist. Aber die Wahrheit ist, dass Vielnutzer nur einen winzigen Teil der Graskonsumenten ausmachen. Etwa die Hälfte der Hanffreunde sündigt selten oder tat dies in der Vergangenheit. Jene, die es häufiger verwenden, sogar täglich, neigen dennoch dazu, in Abständen anstatt den ganzen Tag über zu rauchen. Was ist schließlich falsch daran, nach einem langen Arbeitstag an der Bong zu ziehen? Obwohl es Einzelne gibt, die Schwierigkeiten haben, nüchtern zu bleiben, gilt dies für viele psychoaktive Substanzen, nicht nur für Weed.

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