Wie man Cannabis decarboxyliert

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Wie man Cannabis decarboxyliert

Du hast vor, Deine eigenen Cannabisesswaren oder -konzentrate herzustellen? Dann vergiss diesen entscheidenden ersten Schritt nicht! Decarboxyliere Dein Gras, indem Du unserer einfachen Anleitung folgst.

Man hält es allzu leicht für selbstverständlich, dass man von Cannabis high wird, sollte aber nicht vergessen, dass es dafür unbedingt erhitzt werden muss. Ohne Hitze kannst Du Deine Blüten gegen Brokkoli austauschen und es dabei belassen. Rauchen macht es einfach, das Weed zu erhitzen, aber was ist mit Esswaren, Tinkturen und den anderen Möglichkeiten, Gras zu genießen? Hier kommt die Decarboxylierung ins Spiel: Ein bewährter Prozess, das Beste aus Deinem Marihuana herauszuholen.

WAS IST DECARBOXYLIERUNG UND WARUM IST SIE WICHTIG?

Decarboxylierung oder "decarben" klingt wie ein Vorgang, das Du in einem Labor ausführen würdest (und das kriegst Du auch ohne Weiteres hin, Du verrückter Wissenschaftler!), denn in Wirklichkeit ist die Decarboxylierung nichts anderes als ein Begriff für das Erhitzen Deines Weeds. Nun, es auf die richtige Temperatur und für die richtige Zeitspanne zu erhitzen.

Warum ist Decarben wichtig? Der wesentliche Aspekt ist der, dass Dein Weed dadurch "aktiviert" wird. Rohes Cannabis enthält die Verbindung THCA, die nicht psychoaktiv ist. Um high zu werden, musst Du das erzlangweilige THCA in seinen Partyherzstückvetter THC umwandeln. In ähnlicher Weise verwandelt Decarboxylierung CBDA in CBD, das Star-Cannabinoid der Gegenwart. Wie genau? Nun, die Hitze entfernt eine Carboxygruppe aus der Molekülstruktur der ersten beiden Verbindungen. Daher der Begriff De-_Carboxy_-lierung.

WANN MUSST DU DEIN CANNABIS DECARBOXYLIEREN?

Die zaubergleiche Verwandlung vollzieht sich bei Temperaturen um 108°C. Wenn das Gras also nicht geraucht oder verdampft wird, muss es zuerst decarboxyliert werden, um diese Transformation in Gang zu setzen. Das bedeutet, dass Decarboxylierung beim Kochen oder Backen mit Weed (oder wenn Du auf andere Weise eine Tinktur, eine Infusion oder ein Extrakt herstellst) ein wichtiger Schritt ist.

Cannabidiolic Acid

WIE CANNABIS DECARBOXYLIERT WIRD

Wir haben eine Liste gängiger Methoden zusammengestellt, mit denen Du Dein Gras zu Hause decarboxylieren kannst, und verraten Dir auch, welche Ausrüstung Du dafür benötigst. Wir haben auch noch weitere Überlegungen berücksichtigt, wozu beispielsweise die Frage gehört, wie sehr Deine Wohnung nach Cannabis riechen wird. Unabhängig davon, für welche Methode Du Dich entscheidest, ist die erste Sache immer:

ZERKLEINERE DEINE BUDS

Bevor Du die Temperatur erhöhst, musst Du Deine Blüten zerkleinern, damit sie sich gleichmäßiger erwärmen. Du hast die Möglichkeit, sie vollständig zu zermahlen oder von Hand in kleine Stücke zu zerbröseln. Beide Methoden sind in Ordnung. Es ist einfach nur eine Frage der persönlichen Vorlieben und der Hilfsmittel, die Dir zur Verfügung stehen.

In der Regel geht es schneller, das Weed zu zermahlen. Im Allgemeinen empfehlen wir aber, die Blüten nur auf eine grobe Konsistenz zu zerkleinern, anstatt sie zu einem feinen Pulver zu verarbeiten. Hierfür kannst Du einen Grinder, eine Kaffeemühle oder eine Küchenmaschine verwenden. Letztere ist ideal für größere Mengen, mit denen Du es wahrscheinlich zu tun haben wirst, wenn Du Esswaren herstellst. Achte nur darauf, Deine Geräte gut zu reinigen, wenn Du sie regelmäßig zum Kochen verwendest.

Das Zerbröseln Deiner Blüten von Hand – mit oder ohne Schere – ist ein langsamerer Vorgang. Er kann allerdings meditativ wirken und funktioniert zur Not ebenso perfekt. Du verlierst auch kein Pflanzenmaterial an den Grinder und stellst zudem sicher, dass Du Dein Weed nicht zu fein mahlst (was dazu führen könnte, dass es später verbrennt).

Sobald Deine Blüten zerkleinert sind, stehen Dir für den eigentlichen Decarboxylierungsprozess einige Optionen zur Verfügung.

DIE BACKBLECHMETHODE

Dies ist die beliebteste bewährte Methode, um Cannabis zu Hause zu decarboxylieren. Zudem ist sie einfach auszuführen, da Du wahrscheinlich alles, was Du hierfür brauchst, sowieso schon in Deiner Küche hast. Andererseits ist dies die Methode, bei der Du den köstlichen, aber heiklen Cannabisgeruch am wenigsten verbergen kannst. Das könnte ein Nachteil sein, wenn Du in einem Apartment wohnst und Mitbewohner hast oder Probleme mit einem neugierigen Vermieter bekommen könntest.

AUSRÜSTUNG

• Cannabis, grob zerkleinert
• Backblech
• Pergamentpapier oder Aluminiumfolie
• Topflappen
• Ofen
• Spachtel

ANLEITUNG

1. Schiebe das Backblech in die Mitte des Ofens und heize ihn auf 108°C vor.

2. Schneide ein Stück Pergamentpapier oder Aluminiumfolie auf die Größe Deines Backblechs zu. Lege dann das Blech damit aus. Falls Du Folie verwendest, solltest Du sie vorher leicht zerknittern. Dies hilft, eine Überhitzung Deines Cannabis zu vermeiden, indem der Kontakt mit dem Backblech selbst minimiert wird (das Backblech leitet Wärme effizienter als die Folie).

3. Verteile Dein zerkleinertes Cannabis gleichmäßig auf der Folie oder dem Pergamentpapier und lege dann eine weitere Schicht Folie oder Papier obenauf.

4. Lass das Ganze 45 Minuten im Ofen. Überprüfe in regelmäßigen Abständen, dass Dein Weed nicht verbrennt, und reguliere die Ofentemperatur bei Bedarf. Nach etwa 25 Minuten nimmst Du den Spatel, um das Weed durchzurühren. Wenn es fertig ist, sollte Dein Cannabis leicht goldbraun getoastet aussehen.

5. Nimm das Blech aus dem Ofen und lass es 30 Minuten bei Raumtemperatur abkühlen.

6. Verwende das Cannabis in Deinem gewünschten Rezept oder bewahre es für eine spätere Verwendung auf.

The Oven Method

DIE EINMACHGLAS-METHODE

Diese Methode verwendet ebenfalls den Ofen, bietet aber ein paar zusätzliche Vorteile. Sie minimiert den Cannabisgeruch erheblich, indem sie die Terpene einfängt, die Du sonst durch Verdunstung verlieren würdest. Es ist auch weniger wahrscheinlich, dass Dein Cannabis verbrennt. Für diese Methode solltest Du Dein Cannabis auf die Größe von Leinsamen oder Reiskörnern zerkleinern.

AUSRÜSTUNG

• Cannabis, zu groben Körnern gemahlen
• Ein oder mehrere Einweckgläser mit Deckel
• Backblech
• Küchenhandtuch
• Topflappen
• Ofen

ANLEITUNG

1. Heize Deinen Backofen auf 108°C vor.

2. Gib Dein Cannabis in die Einmachgläser und schraube den/die Deckel leicht auf.

3. Feuchte das Küchenhandtuch an und lege es auf das Backblech. Stelle die Einweckgläser auf das feuchte Handtuch.

4. Stelle alles in den Ofen und lass es für 60 Minuten backen. Nimm Dir alle 15 Minuten die Topflappen und schüttel die Gläser leicht, um das Cannabis darin neu zu verteilen.

5. Nach den vollen 60 Minuten nimmst Du die Gläser aus dem Ofen und lässt sie 30 Minuten lang abkühlen.

6. Verwende das Cannabis in Deinem gewünschten Rezept oder bewahre es für eine spätere Verwendung auf.

Cannabis Jard

DIE KOCHBEUTEL-METHODE

Diese Methode eignet sich hervorragend, wenn Dir kein Ofen zur Verfügung stehen sollte (das richtet sich vor allem an alle Heizplattenfans). Sie ist ebenso ideal, was die Eindämmung des Cannabisgeruchs angeht, falls Du Dir diesbezüglich Sorgen machen solltest. Für eine erfolgreiche Umsetzung der Kochbeutel-Methode solltest Du Dein Cannabis so weit zerkleinern, bis es eine pudrigere Konsistenz angenommen hat (ein loses Pulver reicht aus – nicht superfein!).

AUSRÜSTUNG

• Cannabis, zu grobem Pulver zermahlen
• Kochbeutel
• Mittelgroßer Topf mit dichtem Deckel
• Wasser
• Zange
• Herd

ANLEITUNG

Schließe Dein Cannabis in einem Kochbeutel ein. Der Beutel sollte nicht zu voll und so luftleer wie möglich sein – dies verhindert, dass er platzt, wenn sich die heiße Luft später darin ausdehnt.

2. Fülle den Topf zur Hälfte mit Wasser und bringe es zum Kochen.

3. Versenke den/die versiegelten Cannabisbeutel in dem Topf und setze den Deckel auf.

4. Koche (nicht köcheln lassen) den/die Beutel für 90 Minuten und stelle sicher, dass das Wasser im Topf nicht verkocht. Fülle bei Bedarf mit kochendem Wasser aus einem Wasserkocher nach.

5. Nimm den Topf vom Herd und lass ihn abkühlen. Nimm den/die Beutel aus dem Wasser (wenn nötig mit einer Zange) und lege ihn/sie zum vollständigen Abkühlen auf ein Gestell. Öffne die Beutel nicht, solange sie noch heiß sind – Du könntest Dich sonst am Dampf verbrühen.

6. Verwende das Cannabis in Deinem gewünschten Rezept oder bewahre es für eine spätere Verwendung auf.

Plastic Cannabis Bag

ÜBERSTÜRZE NICHTS, DECARBE DEIN ZEUG!

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Decarboxylierung deines Weeds eine Notwendigkeit darstellt, wenn Du Esswaren oder Extrakte herstellst. Falls Du ohne diesen wesentlichen ersten Schritt kopfüber in ein Cannabutter-Rezept springst, erhältst Du ein Produkt mit geringer Wirkungsstärke – eine Verschwendung von Weed und Zeit. Wenn Du dagegen die Hitze für eine schnelle Decarb-Session aufdrehst, kannst Du Deine Cannabisrezepte optimal nutzen.

Jetzt kannst Du damit beginnen, Backblech um Backblech mit Weed BrowniesGummibärchen und mexikanischen Pot-Tacos zuzubereiten. #SorryNotSorry