Das Tabakmosaikvirus bei Cannabis

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Das Tabakmosaikvirus bei Cannabis

Das Tabakmosaikvirus war das erste Virus, das man als solches beschrieb. Seine Erforschung führte zur Entwicklung der zeitgenössischen Molekularbiologie. Es mag eine interessante Geschichte haben, aber TMV kann Cannabispflanzen großen Schaden zufügen und sich stark ausbreiten, wenn man nichts dagegen tut. Was ist das Problem bei Marihuana und TMV?

DAS TABAKMOSAIKVIRUS

Das Tabakmosaikvirus ist ein Erreger, der auf Tabakpflanzen gefunden wurde. Das Virus führt zu löchrigen und fleckigen Blättern, langsamen Wachstum, deformierten neuen Trieben und Blattspitzen und geringeren Erträgen. Es ist nicht klar, ob TMV wirklich Cannabis infiziert, aber die Symptome stimmen mit den Indikatoren überein, die an anderen Pflanzen festgestellt wurden. Noch wird darüber diskutiert.

Die Symptome werden meist erst als Überdüngung oder als andere Pflanzenschädlinge wie Fusarium solani oder Sternrußtau gedeutet. Ein Befall von Breiten Milben oder Rostmilben weist ebenfalls ähnliche Symptome auf.

Der Tabakmosaikvirus ist ein "Contagium Vivum Fluidum" oder ein ansteckender löslicher Erreger, der von Pflanze zu Pflanze wandert. Von Tabak wanderte er über auf über 125 andere Pflanzenarten. Darunter auch Kürbisse, Ringelblumen, Spinat, Paprika und Tomaten.

DIE SYMPTOME

Wie bei jeder anderen Pflanze, können auch hier die Symptome variieren. So können nur ein paar einzelne Blätter, aber auch die ganze Pflanze befallen sein. Abhängig von der Genetik dienen manche Pflanzen als Überträger und weisen dabei gar keine Symptome auf.

*Gekrümmte Blätter mit gelben Streifen oder Sprenkelungen in mosaikartigen Mustern sind die Hauptsymptome dieser Erkrankung.
*Die gelbliche Färbung ist an den deformierten Stellen schlimmer.
*Ältere Blätter mit gelber Färbung sind dünner und erinnern an Krepp. An den noch grünen Stellen sind die Blätter unverändert.
*Die Auswirkungen auf die Blätter sind im Schatten besser sichtbar.
*Junge Pflanzen verkümmern, während die neuen Wüchse stark mutiert, farnartig oder verdreht sind.

VORSORGE IST BESSER ALS HEILUNG

Handelsübliche Gärtnereimethoden sind immer zu empfehlen. Sie können nicht nur dabei helfen TMV vorzubeugen, sondern die Pflanze auch vor Infektionen durch andere Erreger schützen.

Strenge sterile Praktiken sind ein Muss:
*Wasche Deine Hände gründlich mit Seife und Wasser oder trage Handschuhe, bevor Du die Pflanze berührst.
*Wechsle bei jeder Pflanze die Handschuhe oder wasche Deine Hände ein weiteres Mal.
*Reinige Deinen Aufzuchtbereich und Deine Ausrüstung vor jedem neuen Durchgang mit einem landwirtschaftlichen Desinfektionsmittel.

Pflanzen mit guten Genetiken sind weniger anfällig für viele Krankheiten und Pilze, die Cannabis in Mitleidenschaft ziehen. Suche Sorten mit einer anständigen Widerstandskraft aus.

Das Tabakmosaikvirus bei Cannabis

WIE SIEHT DIE HEILUNG AUS?

Leider gibt es für TMV keine Heilung. Sind die Pflanzen stark befallen, müssen alle Pflanzen und die Erde vernichtet werden. TMV tötet Deine Pflanzen nicht, aber die Wachstumsrate und der Ertrag werden deutlich geringer ausfallen. Bei Hydroponische Anlagen ist eine Infektion mit dem Virus unwahrscheinlicher, da dieser bodengebunden ist.

Auch wenn es die Pflanze nicht heilt, kann es dennoch die Gesundheit der Pflanzen wieder steigern, wenn dem Gießwasser Aspirin hinzugefügt wird. Der Ertrag wird zwar weiterhin geringer ausfallen, aber dennoch besser als bei unbehandelten Pflanzen. Der Gärntermeister der Universität von Rhode Island empfiehlt eine unüberzogene Tablette Aspirin auf vier Liter Wasser und regelmäßiges Gießen.

DIE GESCHICHTE DES VIRUS

Der Tabakmosaikvirus war der erste Virus, der jemals entdeckt wurde und ragt als Meilenstein in der Geschichte der Virologie hervor. Ursprünglich wurde er 1892 von Ivanoski als Virus beschrieben und im Jahre 1898 von Beijerinck als solcher bestätigt. Zu dieser Zeit war es nicht möglich, diesem Erreger mit Hilfsmitteln und Behandlungsansätzen entgegenzuwirken. Erst 1935 wurde TMV als enzymartiges Protein isoliert. Später, im Jahre 1937 wurde es dann besser als Nucleoprotein charakterisiert. Diese Entdeckungen waren der Schlüssel zur Entwicklung der Molekularbiologie, wie wir sie heute kennen.