Cannabis und Mundtrockenheit: Was ist das und wie geht man damit um?

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Cannabis und Mundtrockenheit: Was ist das und wie geht man damit um?

Wenn Du je eine ordentliche Session in einer Runde von Grasrauchern durchgestanden hast, dann weißt Du, dass Cannabis die unheimliche Fähigkeit hat, Deinen Mund in eine Wüste zu verwandeln. Wir schauen uns genauer an, warum das passiert und was Du dagegen tun kannst.

Es ist eine leicht übersehene Folge von Cannabis, wenn Du Deine ersten Erfahrungen mit dem Kraut machst, doch sobald Du es zu Deiner täglichen Routine werden lässt, kann die Mundtrockenheit ein echtes Problem werden. Bevor Du lernen kannst, wie Du es löst, versuchen wir Dir zuerst zu erklären, warum es passiert.

DAS ENDOCANNABINOID-SYSTEM

Alle Vor- und Nachteile von Gras können auf das Endocannabinoid-System zurückgeführt werden. Das ist das System, das verantwortlich für die Aufnahme von THC, CBD und all die anderen chemischen Bestandteile und Nettigkeiten ist, die Dich unter anderem High machen. Da eine der Hauptfunktionen dieses Systems die Regulierung von Appetit und Speichelfluss ist, findet man es auch im menschlichen Mund und in den Speicheldrüsen.

Vom angenehmen Körpergefühl des Highs bis zum fast paranoiden Kopfrausch, ist das Endocannabinoid-System für alles verantwortlich.

Es ist nicht unbedingt das beabsichtigte Ziel von Gras, dafür zu sorgen, dass Du Schwierigkeiten hast, zu schlucken, wenn Du zu breit bist. Doch es gibt gewisse Drüsen, die bis zu 70% Deines Speichels produzieren und mit denen die Bestandteile von Cannabis sehr leicht binden. Wenn die Cannabinoide an die entsprechenden Rezeptoren andocken wird verhindert, dass die Drüsen Nachrichten erhalten. Ganz ähnlich, wie wenn Du zu high bist, um schnell genug zu reagieren wenn Dein Kumpel ein Feuerzeug nach Dir wirft, ist die Kommunikation im Gehirn und den Rezeptoren blockiert. Es ist nicht so, dass Dein Körper nicht will, dass Du ausreichend Speichelfluss hast. Er weiß einfach nichts von dem Mangel. Erst kürzlich hat eine Forschung dazu den früheren Irrglauben widerlegt, dass eine Nebenwirkung des heißen Rauchs, der Deinen Rachen passiert, dafür verantwortlich ist.

Als einzelne Cannabinoide an Laborratten getestet wurden, waren die Ergebnisse der Untersuchung mit THC, CBD und anderen Cannabinoiden sehr ähnlich. Das beweist, dass die Mundtrockenheit weder mit einem bestimmten Cannabinoid noch mit der Art des Konsums verbunden ist. Mundtrockenheit ist ein Problem, mit dem sich selbst medizinische Cannabispatienten mit CBD-Pillen konfrontiert sehen. Also, an alle Hanffreunde auf Rezept da draußen: Auch Ihr solltet weiterlesen.

Die Mundwüste ist ein Mangel an Speichel, nicht Dehydration. Das bedeutet, dass Wasser dabei helfen wird, Deinen Rachen zu beruhigen, während Du einen durchziehst, doch den Durst zu stillen ist nicht Dein eigentliches Ziel. Haben wir nicht alle schon eine Literflasche Wasser runter gekippt, nur um eine Viertelstunde später schon wieder durstig zu sein?

Es gibt einige pharmazeutische Lösungen, nach denen Du Dich umschauen könntest, doch wir empfehlen immer den natürlichen Weg. Wir würden nie zu Medikamenten raten, wenn Du auch etwas anderes versuchen kannst. Gib natürlichen Dingen immer den Vortritt.

SORGE DICH NICHT, RAUCH ZU ENDE - HIER IST WAS DU TUN KANNST

Es gibt Tonnen an Möglichkeiten für jeden Cannabinieri. Von Dingen, die Du Zuhause hast, bis zu praktischen Optionen, die Du überall mitnehmen kannst, hier sind unsere Empfehlungen für Maßnahmen.

Für all diejenigen unter uns, die ihrer Cannabisgewohnheit am liebsten im Komfort des eigenen Zuhauses nachgehen, ist es leicht, der unangenehmen Trockenheit entgegenzuwirken. Ein Glas Wasser mit einem Schuss Zitrone griffbereit zu haben wirkt Wunder. Denk nur daran, keinen Zucker hinzuzufügen, denn es soll nicht köstlich schmecken sondern wirken. Halte Dich von allen gezuckerten Getränken und Säften fern.

Ganz ähnlich wie das Bittere der Zitronen, kann auch ein saurer Lolli oder jedes Bonbon, das Zeit zum Lutschen braucht, den Speichelfluss fördern. Der Körper denkt dadurch, dass Du Essen kaust und produziert so mehr Speichel, der eigentlich der Verdauung hilft. Ist das nicht ein raffinierter Trick?

Wenn sauer nicht Dein Geschmack der Wahl ist, gibt es auch süße und kaubare Lösungen für den Rest von Euch: Kaugummi. Doch wähle immer die zuckerfreie Variante, wenn Du kannst. Zucker dehydriert Dich und verhindert so die Speichelproduktion noch weiter. Das Gesündeste, was Du kauen kannst, ist immer noch so etwas wie getrocknete Früchte oder knackiges Gemüse. Bei den Früchten solltest Du allerdings Beeren und Granatäpfel vermeiden. Sie enthalten viel Tannin, das stark dehydrierende Eigenschaften besitzt und in natürlicher Form in vielen Lebensmitteln und beliebten Getränken vorkommt. Das Molekül findet sich auch in allen Arten von Alkohol, besonders Wein und Bier. Selbst in den meisten Tees kommt es vor. Wenn Du Dich also an die Empfehlung der Queen halten willst, dann verwende Honig zum Süßen und vermeide schwarzen Tee. Wähle stattdessen lieber Kamille, Pfefferminz oder jede andere Sorte, die den Hals beruhigt.

Ebenso wie Schwarztee ist Koffein und folglich auch auch Kaffee etwas, von dem Du Dich fern halten solltest. Koffein regt die Harnproduktion an, was Deine Nieren dazu veranlasst, Wasser zu bunkern, statt es zurück in Dein System einzuspeisen. Du magst vielleicht klareren Urin haben, doch Dein Körper wird nicht so gut hydriert sein. Versuch gar nicht erst, Milch in Deinen Kaffee zu geben, denn es wird die Wirkung des Koffeins nicht aufhalten, obwohl Milch an sich eine gute Option sein kann. Sie bedeckt Deinen Rachen und Hals mit einer Fettschicht, kann aber auch die Entstehung von Schleim fördern, und das willst Du nicht. Um das zu vermeiden, empfehlen wir Dir nach einem Glas kalter Schokomilch die Zähne zu putzen.

WAS BEDEUTET DAS FÜR MICH?

Nun wo Du dieses Wissen besitzt, wie kannst Du es praktisch in Deinen Cannabis-Alltag einbauen? Heutzutage gibt es viele Leute, die sich dazu entscheiden, vor ihrem morgendlichen Lauf am Vaporizer oder Joint zu ziehen. Es hilft der Ausdauer und bei Muskelschmerzen, doch es ist für Deine Aktivität nicht gerade vorteilhaft, wenn die Luft, die durch Deinen Rachen fließt, schmerzt wie Schmirgelpapier. Waren wir nicht alle schon völlig stoned im Gym, nur um dann eine Viertelstunde später festzustellen, dass die Wasserflasche bereits leer ist? Das ist ein wirklich unangenehmes Gefühl.

All ihr Läufer im Höhenflug solltet vermutlich nach Sorten mit wenigen Cannabinoiden Ausschau halten. Egal ob CBD- oder THC-dominiert, alle Cannabinoide beeinflussen Dich, also sorge für einen Kompromiss. Wenn Du eine sehr starke Sorte hast, nimmst Du am besten nur ein paar wenige Züge, bevor Du die Tür hinter Dir schließt und bewahrst Dir den Rest für nach der Dusche nach Deiner Rückkehr auf. Ebenso solltest Du nicht zum üblichen Red Bull oder Gatorade greifen, bevor Du joggen gehst. Die meisten Energy Drinks sind voller Koffein, das Deinen Pappmund nur noch schlimmer macht. Schnapp' Dir stattdessen einen selbstgemachten, zuckerfreien Eistee oder Zitronenwasser. Wähle zudem kein Getränk, das zu gut schmeckt. Ich würde lügen, wenn ich Dir erzählen würde, dass ich noch nie vorzeitig mit einer leeren Flasche und einer vollen Blase nach Hause kommen musste.

In Zukunft sehen wir vielleicht auch mehr Cannabis beim Zahnarzt. Sowohl während Du operiert wirst als auch nach der Operation, wenn Dein Mund noch taub von der Betäubung ist, ist jedem Beteiligten geholfen, wenn die Menge an Spucke, die man produziert, reduziert wird. Ein bisschen Gras würde sicher gegen die Angst Deines 12-jährigen Selbst vorm Zahnarzt helfen.

Wer weiß, vielleicht haben wir eines Tages auch Cannabispillen, die dafür sorgen, dass Du nachts nicht Dein Kissen vollsabberst.

Nun geh raus und genieße Dein Kraut mit etwas mehr Wissen darüber. Gut informierte Entscheidungen über Deine Gewohnheiten zu treffen ist immer besser. Stelle sicher, dass Du Dich selbst verstehst und Du kannst Deinen Tagesablauf mehr genießen.