Wie Du die beste Cannabissorte für Deinen Anbau auswählst

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Wie Du die beste Cannabissorte für Deinen Anbau auswählst

Die Auswahl der richtigen Cannabissorte ist die wichtigste und wohl auch schwierigste Entscheidung, die getroffen werden muss, bevor der eigentliche Anbau starten kann. Es gibt Tausende Sorten und viele von ihnen verfügen über vollkommen verschiedene Eigenschaften. Dabei geht es nicht darum, welche die beste Sorte für den Anbau ist; es geht vielmehr darum, welche Sorte Deine persönlichen Ansprüche und Vorlieben am besten erfüllt.

Verschiedene Faktoren haben einen Einfluss auf das Ergebnis Deiner Wahl, wozu die gewünschte Wirkung, Anbau-Einschränkungen und Deine Erfahrung als Anbauer zählen. Möchtest Du Deine gesamte Arbeit in eine Ernte stecken, die für stark entspannende Effekte sorgt oder bevorzugst Du doch lieber eine erhebende Wirkung? Steht Dir ein großer Grow Room zur Verfügung oder verwendest Du einen modifizierten Schrank? Baust Du bereits seit vielen Jahren Gras an oder ist dies erst Dein erster oder zweiter Versuch?

In diesem Artikel führen wir Dich durch die wichtigsten Aspekte, die es zu bedenken gilt, wenn Du Dich für eine Sorte für Deinen Anbau entscheiden möchtest. Wir hoffen natürlich, Dir mit unserem Leitfaden die Wahl ein wenig leichter machen zu können.

DIE GRÖẞE DEINER ANBAUUMGEBUNG VS. DIE GRÖẞE DEINER SORTE

Bevor Du Dich für eine Sorte für Deinen Anbau entscheidest, ist es wichtig, einen Blick auf Deine Anbauumgebung zu werfen. Jeder Anbauer verfügt über unterschiedlich viel Platz. Manche haben den Luxus eines großen Gewächshauses im Freien, wo sie ihre Pflanzen auf einem Feld oder im Garten anbauen können. Anderen Anbauern steht nur wenig Platz im Innenbereich zur Verfügung. Hierzu zählen Grow Rooms, Schränke oder sogar Computergehäuse.

Die Größe einer jeden Sorte kann man abschätzen. Diese wird in erster Linie von der Genetik bestimmt, selbst wenn bestimmte Umweltfaktoren und Tranings-Techniken ebenfalls einen großen Unterschied ausmachen können. Typischerweise werden sativadominierte Pflanzen größer und entwickeln größere Internodien, wodurch sie sich besonders für den Anbau im Freien eignen. Manche dieser Sorten ähneln in ihrem Erscheinungsbild einem Baum und können 3m und größer werden. Der von diesen Sorten hervorgebrachte Ertrag ist für gewöhnlich sehr beeindruckend, aber die Pflanzen benötigen viel Platz und Ressourcen.

Im Gegensatz dazu weisen indicadominierte Exemplare ein Busch-artiges Aussehen auf und erreichen eine ungefähre Größe von 80–160cm. Dadurch sind diese Pflanzen weitgehend für den Anbau im Innenbereich geeignet und bieten auch eine gute Gelegenheit für Outdoor-Grower, die auf begrenztem Raum anbauen müssen.

Autoflowering Sorten stellen die dritte Option dar. Diese vielseitigen Sorten erreichen eine Höhe zwischen 50 und 100cm und können im Grow Room auf kleinstem Platz angebaut werden. Outdoor-Grower verwenden diese botanischen Zwerge auch dazu, um ihren Anbau versteckt zu halten.

Growing Cannabis Indoor

EIN WORT ZUR GESCHWINDIGKEIT

Die Wachstumsgeschwindkeit ist ein weiterer Punkt, der in die obige Kategorie fällt, da sie bestimmt, wie lange Du Deinen Anbauplatz in Anspruch nehmen wirst. Manche Sorten wurden selektiv gezüchtet, um nur kurz in der Blüte zu sein, wohingegen andere Sorten viel länger benötigen. Solche, die schneller geerntet werden können, werden von kommerziellen Growern und jenen Anbauern bevorzugt, die ihren Anbau diskret halten wollen.

Wenn Du auf der Suche nach einer schnellen Sorte bist, dann stellen autoflowering Sorten die beste Option dar. Durchschnittlich benötigen sie vom Keimen der Samen bis zur erntereifen Pflanze nur 8–10 Wochen. Dies ist besonders wertvoll, wenn Du in in einem suboptimalen Klima im Freien anbaust oder während des heißen Sommers im Grow Room eine schnelle Ernte einfahren möchtest.

ANBAUERFAHRUNG

Abgesehen von den gelegentlichen Ausnahmetalenten mit einem grünen Daumen dauert es normalerweise eine gewisse Zeit, um die Kunst des Anbauens zu erlernen. Versuch und Irrtum sind Deine besten Lehrer und es erfordert ein paar Anläufe, um herauszufinden, was am besten für Dich funktioniert. Viele Saatgutbanken geben für jede Sorte, die sie anbieten, einen Schwierigkeitsgrad oder Ratschläge an, wie bestimmte Sorten am besten gezähmt werden können. Neulinge und alle, die zum ersten Mal anbauen, sollten dies bei ihrer Sortenwahl auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Auf diese Weise sparst Du Dir viel Zeit, Anstrengung und Herzschmerz. Sorten, die als "einfach" gekennzeichnet sind, sind robust und erholen sich leicht von Anbaufehlern, die von Anbau-Anfängern begangen werden. Diese einfach anzubauenden Sorten sind nicht weniger beeindruckend als die eher launischen Sorten; sie sind für gewöhnlich einfach stabiler.

Besonders Neulinge sind oft erfolgreicher, wenn sie autoflowering Sorten anbauen. Aufgrund ihrer geringen Größe sind sie leicht zu handhaben und dank ihrer Robustheit sind selbstblühende Pflanzen nur schwer zu killen. Im Vergleich zu photoperiodischen Sorten erfordern Autoflowers keine Umstellung des Lichtzyklus, um ihre Blüte einzuleiten. Dank dieser Eigenschaft kann man als Anfänger eine der vielen Aufgaben von seiner To-Do-Liste streichen.

Es gilt das Motto: "Übung macht den Meister!". Erfahrene Grower erlangen die Fähigkeit, aus allen gewünschten Sorten einen guten Ertrag herauszuholen, indem sie experimentieren und aus ihren Erfahrungen lernen. Das Wissen über verschiedene Anbau- und Trainingsmethoden, Umgebungs-Faktoren und fortgeschrittene Techniken erlaubt es ihnen, selbst die schwierigsten Sorten zu bändigen.

WELCHE ART VON WIRKUNG BEVORZUGST DU?

Der Effekt Deiner Sorte ist für den Auswahlprozess von größter Bedeutung. Das wusstest Du aber bestimmt schon. Wenn die Blüten eine entspannendere oder stimulierendere Wirkung hervorrufen, als Du es Dir wünschst, dann hast Du mit dem Anbau eine Menge Zeit verschwendet. Aber wie sollst Du die Effekte einer Sorte kennen, ohne sie probiert zu haben? Wenn Du in der glücklichen Lage bist, Zugang zu Cannabis aus Abgabestellen oder Coffeeshops zu haben, dann solltest Du die jeweiligen Sorten dort testen, bevor Du sie anbaust. Andernfalls bieten Dir die Saatgutbanken detaillierte Beschreibungen zu den von ihnen angebotenen Sorten. Diese Analysen reichen vom THC-Gehalt bis zum Terpen-Profil.

Bevor Du Gras anbaust, solltest Du am besten mit dem Rauchen oder dem Verdampfen verschiedener Sorten experimentieren, um festzustellen, welche Art von Effekt Du bevorzugst. Indicadominierte Sorten neigen dazu, ein sehr entspannendes Körper-High mit sedierenden Eigenschaften hervorzurufen. Diese Sorten genießt man am besten abends zu Hause, wenn es Zeit ist, abzuschalten. Im Gegensatz dazu sorgen sativadominierte Sorten für stimulierende Effekte, die den ganzen Tag über genossen werden und den Fokus und die Produktivität verbessern können.

Die Unterscheidung zwischen diesen beiden Cannabis-Unterarten ist nicht einfach schwarz und weiß. Mittels Zuchtprogrammen wurden verschiedene Gene immer wieder miteinander verschmolzen, wodurch moderne Hybriden erschaffen wurden, die unterschiedliche Verhältnisse von Indica- und Sativa-Genen aufweisen. Manche Sorten verfügen sogar über eine perfekte 50:50-Aufteilung und bieten somit das Beste beider Welten.

Darüber hinaus wurden manche Sorten selektiv gezüchtet, um einen hohen THC-Wert zu erzielen, wohingegen andere Sorten auf die Entwicklung von CBD ausgerichtet sind. Für diejenigen, die immer auf der Suche nach dem nächst-stärkeren High sind, ist es nicht ungewöhnlich, Sorten zu finden, die einen THC-Gehalt von 25%+ erzielen können. Hinsichtlich CBD gibt es heute Sorten, die einen hohen Wert dieses therapeutischen Cannabinoids, bei 0% THC aufweisen. Dies bedeutet, dass diejenigen, die nicht high werden wollen, dennoch ein paar der physiologischen Effekte sowie das Aroma und den Geschmack von Cannabis genießen können. Und das bringt uns zu...

Two guys Smoking Cannabis

AROMA UND GESCHMACK SIND WICHTIG

Cannabis-Blüten schmecken nicht automatisch fantastisch. Ein Grower muss die Blüten ordnungsgemäß trocknen und aushärten, um für eine letztlich geschmeidige Raucherfahrung zu sorgen. Jede Sorte verfügt jedoch über ihr einzigartiges Terpen-Profil. Terpene sind aromatische Moleküle, die für verschiedene Düfte und Aromen sorgen. In der Natur produzieren Pflanzen diese Chemikalien, um sich selbst gegen Insekten und Schädlinge zu verteidigen.

Über 100 dieser Moleküle wurden bisher in der Cannabispflanze entdeckt. Limonen duftet stark nach Zitrusfrüchten, Caryophyllen schmeckt nach Gewürzen und schwarzem Pfeffer und Myrcen weist Spuren von Erde und Gewürznelken auf.

Wenn Du in eine Cannabis-Abgabestelle gehst und an jedem Glas im Regal schnupperst, wirst Du bestimmte aber auch subtile Unterschiede zwischen den Sorten feststellen können. Das liegt daran, dass jede Sorte eine andere Reihe von Terpenen mit unterschiedlichen Kopf-, Mittel- und Basisnoten produziert.

Obwohl es eher unwahrscheinlich ist, das der Geschmack eine Cannabissorte verdirbt, gibt es einige, die "besser" als andere schmecken. Natürlich ist das wie immer subjektiv und Geschmackssache. Wenn Du es gerne süß hast, solltest Du unbedingt OG Bubble Gum und **Choco Candy probieren. Grower, die auf fruchtige Aromen stehen, sollten ein Auge auf Blueberry oder Pineapple Express werfen. Solltest Du es doch lieber würzig haben wollen, dann wird Dich White Cheese ganz sicher nicht enttäuschen.

BEDENKE DEIN REGIONALES KLIMA

Das Klima kann einen großen Einfluss auf Deine Cannabispflanzen ausüben. Die Sorten erben ihre Genetik von den Landrassen-Sorten, mittels derer sie gezüchtet wurden. Autoflowering Sorten stammen ursprünglich aus den kälteren Klimazonen Zentral- und Nordasiens und sind daher für kalte Umgebungen und kürzere Anbau-Saisonen besser geeignet. Andererseits weisen Sorten, die aus Jamaika oder Thailand stammen, eine höhere Toleranz gegenüber Hitze auf und eignen sich für den Anbau in der Nähe des Äquators.

Stelle daher sicher, dass die von Dir gewählte Sorte mit Deinem lokalen Klima kompatibel ist. Wenn Du eine große, tropische Sativa in nördlichen Klimazonen anbauen möchtest, wirst Du wahrscheinlich ziemlich enttäuscht werden. Dasselbe gilt für den Fall, dass Du eine an Kälte angepasste Sorte in einer Wüsten-ähnlichen und tropischen Umgebung anbauen möchtest.

NUN IST ES AN DER ZEIT, DEINE SORTE AUSZUWÄHLEN

Obwohl der Prozess der Sortenwahl stressig sein kann, solange Du noch unschlüssig bist, ist es an einem gewissen Punkt am besten, Dein Bauchgefühl entscheiden zu lassen und einfach ein paar Samen auszuwählen! Auch wenn Du Dich nicht unbedingt für eine Sorte entscheiden solltest, die offensichtlich nicht in Deine Anbauumgebung passt, kannst Du letztlich jede Sorte auswählen, die Dir zusagt! Wenn Du über ausreichend Platz, Zeit und Ressourcen verfügst, kannst Du auch ein paar verschiedene Sorten gleichzeitig anbauen und die Ergebnisse miteinander vergleichen. Viel Glück bei Deiner Suche!

Marijuana buds from different strains