Was sind Smart Pots und Air Pots und wie unterscheiden sie sich?

LUFTWURZELSCHNITT FÜR GESÜNDERE CANNABISPFLANZEN

Smart Pots, Air Pots, Spring Pots und die zahlreichen Variationen dieser Töpfe funktionieren in ähnlicher Weise. Das heißt, alle lassen Luft an der Seite des Topfes einströmen, was den Luftschnitt der apikal dominanten Wurzelspitzen begünstigt. Dies wiederum führt dazu, dass die Wurzel in zwei verschiedene Richtungen auseinanderstrebt, bis schließlich ein verzweigtes Muster entsteht. Wenn die umgrenzenden Wurzeln an der Luft beschnitten werden, verlangsamt sich ihr Wachstum, was der Entwicklung weiterer Triebe zugutekommt: In dieser Zeit reagiert die Pflanze, indem sie das Wurzelwachstum an allen anderen Stellen des Wurzelballens erhöht.

VORTEIL 1: GRÖẞERE OBERFLÄCHE UND STABILITÄT

Pflanzen, die in einem Luftwurzelschnitt-Topf angebaut werden, weisen nicht nur ein komplexes äußeres Wurzelmuster auf, sondern entwickeln im Allgemeinen auch größere und dichtere Wurzelballen. Dies entspricht einer größeren Oberfläche für den Gasaustausch und die Wasser- und Nährstoffaufnahme, was den Pflanzen gleichzeitig auch mehr Stabilität bietet.

VORTEIL 2: FÖRDERT DIE WURZELGESUNDHEIT

Ein weiterer Vorteil von Töpfen, die den Luftwurzelschnitt ermöglichen, besteht darin, dass die Wurzeln daran gehindert werden, sich um die Seiten des Topfes zu winden, wo sie sich schließlich in einem Knoten erwürgen würden. Dies kann Pythium oder Wurzelfäule fördern – den schlimmsten Albtraum eines jedes Cannabisanbauers. Außerdem können die Pflanzen in diesem Fall durch Überhitzung unnötigem Wurzelstress ausgesetzt werden. Wenn die Wurzeln die Topfwände umarmen, kommen sie mit einer sehr heißen Oberfläche in Kontakt, was besonders für sonnenbeschienene Flächen gilt.

VORTEIL 3: BESSERES HITZE-MANAGEMENT

Plastiktöpfe neigen dazu, sich stark zu erwärmen und geben die Wärme an das Wachstumsmedium ab. Falls sich ein Wachstumsmedium zu stark erwärmt, können die Pflanzen in den Wachstumsmustern und an ihren Blättern zahlreiche Stresssymptome zeigen. Dazu gehören gleichzeitig Überdüngung und Unterernährung, die Kräuselkrankheit der Blätter sowie viele Symptome, die auf Krankheitserreger und Insektenbefall zurückzuführen sind. Überhitzte Wachstumsmedien können dazu führen, dass Anbauer sich einen Kopf machen, um Probleme zu lösen, die nicht wirklich existieren.

Air-Pruning-Töpfe halten das Wachstumsmedium auf einer handhabbaren Temperatur. Die durchlässigen Oberflächen setzen das Wasser der Luft aus und fördern die Verdunstung. Dies kühlt wiederum die Topfwände, wodurch das Nährmedium kühler gehalten wird. In Kombination mit dem Mulchen sorgen Air-Pruning-Töpfe dafür, dass die Pflanzen generell widerstandsfähiger gegen Hitzestress sind.

VORTEIL 4: GESTEIGERTER LUFTAUSTAUSCH

Diese Arten von Töpfen gewähren der Wurzelzone außerdem Zugang zu reichlich Luft. Wurzeln – nicht nur Blätter – brauchen Luft, um gesund zu bleiben. Sie müssen nicht nur atmen können, ein solider Sauerstoffaustausch hilft ihnen auch dabei, Krankheitserreger fernzuhalten. Ein bröckeliges und gut strukturiertes Wachstumsmedium lässt viel Luft in die Wurzelzone gelangen. Air-Pruning-Töpfe lassen nicht nur reichlich Platz für das Trimmen der Wurzeln, sondern erlauben es zudem der Luft, das gesamte Wachstumsmedium zu durchdringen. Damit können die Pflanzen Ihren Sauerstoff aus jeder Richtung beziehen und sind nicht ausschließlich auf die an der Oberfläche verfügbare Luft angewiesen. Herkömmliche Töpfe können im Vergleich dazu diese Luftbewegung nur minimal fördern.

WAS IST EIN AIR POT?

Air Pots werden aus einer perforierten, ganz spezifisch profilierten Plastikfolie hergestellt, die zu einem Zylinder gerollt wird, so dass sie einen Topf bildet. Beim Rollen des Topfs wird zudem ein perforierter Boden angebracht, der sich einige Zentimeter über dem unteren Ende des Topfes befindet. Dadurch kann Wasser ungehindert abfließen und die Luftzirkulation am Topfboden wird gefördert. Die profilierten Oberflächen trainieren die Wurzeln, in die Richtung der perforierten Luftlöcher zu wachsen, wo man den Luftschnitt an ihnen durchführen kann. Die Luftlöcher sind auch eine Verflüchtigungszone für Wasser, das verdampfen kann und dabei die Töpfe kühlt.

Die besondere Natur des Air Pots bedeutet, dass größere Pflanzen in kleineren Töpfen mit weniger Wachstumsmedium angebaut werden können. Aus diesem Grund ist der Einsatz von Air Pots bei denselben Ergebnissen kostengünstiger und ermöglicht den Anbau von mehr Pflanzen pro Quadratmeter verfügbarer Fläche. Es gibt verschiedene Topfgrößen und das Material, aus dem sie hergestellt werden, ist in Rollen nach Maß erhältlich. Auf diese Weise können große Töpfe an Ort und Stelle mit beliebiger Kapazität und bis zu einem Meter Tiefe hergestellt werden.

WAS IST EIN SMART POT?

Smart Pots werden aus einem dichten Stoff hergestellt, der sich seit Jahrzehnten für eine Reihe anderer Zwecke in der Gartenbauindustrie bewährt hat. Dieser Stoff wird in Topfform vernäht – mit Böden aus demselben Material.

Smart Pots sind in verschiedenen Größen erhältlich, die von wenigen Litern bis hin zu 4.000 Litern reichen. Die meisten Menschen sind überrascht, wenn sie hören, dass es Smart Pots bereits seit über vierzig Jahren gibt, insbesondere im Bereich der Baumschulen. Der Stoff, aus dem sie hergestellt werden, ermöglicht auf der gesamten Topfoberfläche eine 100%-ige Luftexposition. Die Wurzeln wachsen nach Belieben und werden per Luftschnitt getrimmt, wenn sie die Luftschicht zwischen Topf und Wachstumsmedium erreichen.

WAS IST EIN SPRING POT?

Der Spring Pot soll ein Problem umgehen, das mit Gewebetöpfen verbunden ist – die fehlende Steifheit. Der Spring Pot funktioniert wie jeder andere Gewebetopf, nur weist er eine eingebaute Feder auf, die den Topf umgibt und ihm eine festere Struktur verleiht. Nachdem der Topf verwendet wurde, kann er zusammengeklappt werden, sodass er wenig Stauraum benötigt. Spring Pots sind in verschiedenen Größen erhältlich und verfügen über stabile Griffe, so dass sie sich leicht bewegen lassen.

WELCHE UNTERSCHIEDE GIBT ES?

Wenn man sich bei den einzelnen Topfformen jeweils die Wurzelzonen genauer ansieht, fallen die Ähnlichkeiten und Unterschiede im Wurzelwachstum sofort ins Auge. Air Pots bilden ein genau festgelegtes geometrisches Muster aus. Es ist leicht zu erkennen, wo die Wurzeln auseinanderstreben und dann nach dem Luftschnitt erneut auseinandergehen.

Bei Smart Pots und anderen Gewebetöpfen weisen die Wurzeln ein weniger strukturiertes Erscheinungsbild auf und sind eher zufällig angeordnet und auch die Muster erscheinen willkürlich. Es ist jedoch auch hier leicht, das Auseinandergehen der Wurzeln zu erkennen, an denen der Luftschnitt durchgeführt wurde.

Eins ist allerdings sicher: Cannabis reagiert mit lebhaftem Wachstum, wenn er so angebaut wird, dass ihm an den Topfwänden reichlich Luft zur Verfügung steht. Stärkere, dickere Stiele und ein größeres Pflanzenvolumen sind offensichtlich, wenn diese Pflanzen neben solchen in traditionellen Töpfen angebaut werden. In Innenräumen wie im Freien gelten dieselben Regeln. Probiere es aus – Du wirst begeistert sein.