Wie Du Die Luftfeuchtigkeit In Deinem Growraum Kontrollierst

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Categories : Cannabisanbau

Wie Du Die Luftfeuchtigkeit In Deinem Growraum Kontrollierst

Jeder ist sich bewusst, dass Wasser, Licht und Nährstoffe der Schlüssel zu riesigen Ernten sind. Allerdings spielt der Feuchtigkeitspegel bei der Sicherstellung eines gesunden Wachstums und eines potenten Endproduktes ebenfalls eine große Rolle.

Der Anbau in Innenräumen ist eine multidimensionale Kunstform und viele verschiedene Faktoren müssen berücksichtigt werden, um die Qualität und Quantität der Erträge auf ein Höchstmaß zu bringen. Beleuchtung, Nährstoffe und Bewässerung sind das Trio, welches für gewöhnlich in den Sinn kommt, wenn man über die hauptsächlichen Bedürfnisse von Pflanzen nachdenkt. Ein anderes, extrem wichtiges, aber oft übersehenes Element für die optimale pflanzliche Gesundheit ist die Luftfeuchtigkeit.

Das richtige Feuchtigkeitsniveau zu erreichen ist aus vielen Gründen wichtig. Es hilft dabei bestimmte Pflanzenkrankheiten und Ernährungsmängel zu vermeiden, ermöglicht eine gute Wachstumsrate und erhöht sogar die in Deinem Weed enthaltene Harzmenge.

LUFTFEUCHTIGKEIT UND TEMPERATUR

Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind eng miteinander verbunden und es ist wichtig zu erkennen, wie sie sich gegenseitig beeinflussen, um die ideale Wachstumsumgebung in den richtigen Phasen zu schaffen.

Luftfeuchtigkeit ist im Grunde die Konzentration der Wasserdampfs in der Luft, übersetzt in einen prozentualen Anteil. Es gibt unterschiedliche Arten die Feuchtigkeit zu messen, wobei die relative Feuchtigkeit (RH), unter Marihuana-Anbauern, die am meisten diskutierte ist. RH ist die Messung der vorhandenen Wassermenge in der Luft im Vergleich zu der maximalen Wassermenge die in der Luft, bei der aktuellen Temperatur, vorliegen kann.

Je höher die Temperatur in der Luft ist, desto mehr Potential besteht eine größere Menge an Wasser aufzunehmen, warme Luft nimmt mehr Wasserdampf auf als kalte Luft. Deshalb ist es so wichtig warme Luft aus der Wachstumsumgebung abzuleiten. Cannabispflanzen können Wasser aus zwei verschiedenen Orten schöpfen, nämlich aus dem Boden (Nährstofflösung, wenn es hydroponisch angebaut wird) durch das Wurzelsystem und aus der Luft durch die Blätter. Wenn die Feuchtigkeit hoch ist, neigen Cannabispflanzen dazu, die Feuchtigkeit aus der Luft zu absorbieren, das verringert die Wassermenge, die sie durch die Wurzeln aufnehmen. Das kann zu Problemen mit der Nährstoffverwaltung führen, da die Nährstoffe im Boden/ der Lösung, wo das Wurzelsystem wächst, vorhanden sind. Wenn die Luftfeuchtigkeit jedoch zu niedrig ist, wird der Verdunstungsdruck bis zu dem Punkt erhöht, an dem die Pflanze Schutzmaßnahmen gegen Dehydrierung ergreift. Das kann dazu führen, dass die Stomata – kleine Öffnungen in den Blättern, durch welche die Pflanze atmet – sich verschließen, wodurch das Wachstum gehemmt wird.

LUFTFEUCHTIGKEIT IM ANBAURAUM KONTROLLIEREN

AnbauraumUm sicherzustellen, dass Deine Marihuana-Pflanze zur richtigen Zeit
immer das ideale Feuchtigkeitsniveau hat, können bestimmte Techniken zur Regulierung verwendet werden. Zu aller erst brauchst Du die richtige Ausrüstung, die es Dir ermöglicht das Feuchtigkeits- und Temperaturniveau in Deiner Wachstumsumgebung zu messen. Ein Gerät zum Messen des Feuchtigkeitsgehalt in der Luft wird Hygrometer genannt und ist hierfür ein nützliches Werkzeug. Es sollte in einem gut belüfteten Bereich über den Pflanzen aufgehängt werden. Ein gutes Thermometer ist auch ratsam, um die Temperatur zu messen, da die Temperatur und Luftfeuchtigkeit sich gegenseitig so stark bestimmen.

Wenn Dein Anbauraum zu viel Feuchtigkeit enthält oder sich Deine Pflanzen in einer Phase befinden, in der sie weniger Luftfeuchtigkeit benötigen, kann sie gesenkt werden durch:

- Erhöhung der Lüftungseinstellung in den Lüftungssystemen.
- Ventilatoren verwenden, um kühle und frische Luft in die Umgebung einzuleiten.
- Verwendung eines Luftentfeuchters, um überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft entfernen.

Wenn das Gegenteil der Fall ist und Du ein höheres Feuchtigkeitsniveau brauchst, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

- Benutze ein Luftbefeuchter-Gerät in Deinem Anbauraum, das für konstanten Nebel im Raum sorgt und die Luft mit Wasserdampf sättigt.
- Sprühe Wasser auf wasserfeste Oberflächen in Deinem Anbauraum.
- Stelle mehrere Behälter gefüllt mit Wasser um den Anbaubereich, das Wasser wird in die Luft verdunsten.
- Vergrößere den Abstand zwischen Deinen Pflanzen und ihren Lichtquellen, um die Temperatur um die Pflanzen herum zu senken.

Um die Luftfeuchtigkeit zu optimieren, ist es wichtig Deine Pflanzen nach dem Einschalten der Lichtquelle zu bewässern. Das liegt daran, dass das Feuchtigkeitsniveau nach dem bewässern in die Höhe schießt und die Temperatur, nach dem Ausschalten der Lichter, abfällt. Bewässere Deine Pflanzen in Bezug auf das Licht, damit reichlich Zeit zum Verdunsten bleibt.

FEUCHTIGKEITSSTUFEN FÜR UNTERSCHIEDLICHE WACHSTUMSPHASEN

Verschiedene Stadien des Pflanzenwachstums von Marihuana bevorzugen verschiedene Feuchtigkeitsstufen. Diese Stadien können unterteilt werden in Keimling, Vegetationsphase und Blütephase.

KEIMLINGE

Keimlinge mögen eine warme und nasse Umgebung. Obwohl sie eine Pfahlwurzel besitzen, mit der es Möglich wäre eine ausreichende Wassermenge zu absorbieren, können sie es auch durch die Blätter absorbieren. Gewächshäuser sind ein guter Weg, um Feuchtigkeit für Deine Keimlinge einzufangen, dementsprechend muss auch gelüftet werden. Mit 60% Luftfeuchtigkeit zu beginnen ist ideal, senke sie dann allmählich auf 40%.

VEGETATIONSPHASE

Während dieser Phase wird ein größeres Wurzelsystem aufgebaut, das mehr Wasser absorbiert. Verdunstung erfolgt auch durch die Blätter. Ein optimaler Feuchtigkeitsbereich liegt zwischen 40-70% und kann allmählich um wöchentlich 5% gesenkt werden, da das Wurzelsystem wächst und sich der Blütephase nähert.

BLÜTEPHASE

Es ist sehr wichtig die Luftfeuchtigkeit, während der Blütephase zu senken, da das Wurzelsystem nun gut entwickelt ist und die Pflanze den maximalen Anteil an Wasser und Nährstoffen aus dem Boden erhalten kann. Dadurch werden auch die Blüten vor der Bedrohung der Knospenfäule geschützt, da Schimmel bei hoher Luftfeuchtigkeit besser gedeiht.

STECKLINGE

Wenn Du Pflanzen durch das Wachstum von Stecklingen klonst, stelle sicher, dass die Feuchtigkeit bei hohen 70% zu halten. Stecklinge haben keine wirkliche Wurzelstruktur, wenn sie bereit sind in den Anbauraum gesetzt zu werden, also ist es wichtig, dass für sie ein ausreichendes Feuchtigkeitsniveau in der Luft herrscht, um die Verdunstung zu verringern.