Was sind Fuchsschwänze bei Cannabispflanzen und wie wird diese Mutation ausgelöst?

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Was sind Fuchsschwänze bei Cannabispflanzen und wie wird diese Mutation ausgelöst?

Cannabis-Fuchsschwänze sind eine Mutation, bei der die Blütenstände von Cannabispflanzen unnatürliche Spitzen ausbilden. Wir geben Dir einen Überblick über Fuchsschwänze bei Cannabis, ihre Ursachen und erklären, wie Dein Ertrag dadurch beeinflusst werden kann.

Egal, ob unerfahrener Anbauer oder alteingesessener Grower, gut möglich, dass Du schon einmal etwas von Fuchsschwänzen bei Cannabispflanzen gehört hast. Aber warum erinnern manche Blüten beim Wachstum an Fuchsschwänze? In diesem Artikel wollen wir uns genauer mit dieser Mutation sowie ihren Ursachen beschäftigen und klären, wie Du am besten damit umgehst und was Du unternehmen kannst, um Fuchsschwanz-Cannabis zu verhindern.

WAS SIND FUCHSSCHWÄNZE BEI CANNABIS?

Fuchsschwänze sind eine Art von Mutation, die bei Cannabispflanzen vorkommt. Die Blütenstände und Buds der Cannabispflanze werden von einer Reihe unbefruchteter Blütenstände gebildet. Werden sie von einer männlichen Pflanze bestäubt, konnte jeder dieser Blütenkelche einen Samen beherbergen. Unbefruchtet schwellen diese Blütenkelche allerdings an und bilden schließlich die Buds, auf die wir so scharf sind.

Bei einer normalen Cannabisblüte wachsen diese Blütenkelche dicht beieinander um die Äste der Pflanze herum und bilden gleichmäßige runde Blütenstände. Falls die Blütenkelche ungleichmäßig aufeinander wachsen, kommt es allerdings zu sogenannten Fuchsschwänzen. Die Folge davon sind ungleichmäßige und schiefe Blütenstände.

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WODURCH WERDEN FUCHSSCHWÄNZE VERURSACHT?

Fuchsschwänze können entweder durch die Genetik der Pflanze selbst oder durch Stress ausgelöst werden. Falls Du Deine Pflanzen im Freien anbaust, treten Fuchsschwänze in der Regel aus genetischen Gründen auf. Manche Cannabissorten sind schlichtweg anfälliger für die Bildung von Fuchsschwänzen.

In einem Anbauraum können Fuchsschwänze allerdings auch durch falsche Beleuchtung während der Blütephase verursacht werden. In diesem Fall entwickeln solche Pflanzen Fuchsschwänze in Teilen des Blütenstands, die der Lichtquelle zu lange ohne den nötigen Abstand ausgesetzt sind. Dieses Phänomen kommt in der Regel bei der Verwendung von Natriumdampflampen oder Mikrowellenlampen vor. Wenn dadurch Fuchsschwänze ausgelöst werden, weisen die betreffenden Pflanzen durch die Hitze der Anbaulampe außerdem auch ausgebleichte oder verbrannte Blätter oder Blütenstände auf.

SIND FUCHSSCHWÄNZE BEI CANNABIS ETWAS SCHLECHTES?

Die Antwort auf diese Frage ist etwas kompliziert. Abgesehen davon, dass die Pflanzen dadurch ein bisschen seltsam aussehen, haben Cannabis-Fuchsschwänze eigentlich keine negativen Auswirkungen auf Deine Buds. Das Ganze ist allerdings eine Frage der Ästhetik, und manche Anbauer mögen das Aussehen sogar. Andere Quellen behaupten, Fuchsschwänze würden den Ertrag erhöhen und das ist immer etwas Positives.

Leider können manche Fuchsschwänze auch etwas außer Kontrolle geraten und an der Spitze des Blütenstands lange große Türme bilden. Obwohl diese Art von Mutation eher selten vorkommt, kann sie die regelmäßige Verteilung des Lichts auf den Rest des Blütenstands verhindern. Das kann letztendlich das Wachstum der Blüte entscheidend beeinträchtigen, so dass sie nicht mehr richtig reift, was Deinen Gesamtertrag schmälern kann.

SATIVA-FUCHSSCHWÄNZE

Fuchsschwanzblüten bei reinen Sativa-Pflanzen sind kein echter Grund zur Besorgnis, da sie oft genetische Merkmale dieser vorwiegend tropischen Art sind. Sativas mit tropischer Abstammung eignen sich normalerweise nicht für den Anbau im Grow Room und waren die Nemesis der frühen Pioniere des Anbaus von Marihuana unter Kunstlicht. Die moderne Lichttechnik ermöglicht jedoch den Anbau reiner Sativa-Sorten in Innenräumen. Sie entwickeln jedoch noch häufig Fuchsschwänze.

Wenn sie im Freien angebaut werden sind Fuchsschwänze ein recht natürliches genetisches Merkmal bei vielen Sativa-Sorten, und durchaus wünschenswert. Die sich formenden Blütencluster entwickeln ein festes, stacheliges Erscheinungsbild, anstatt eher fluffig auszusehen, wie es im Grow Room der Fall ist. Deshalb wird der Begriff “Krone” verwendet, um die Hauptblüten zu beschreiben, die Spitzen wie eine königliche Krone aufweisen.

Um das Beste aus Deinen puren Sativas im Grow Room herauszuholen, schenke ihnen besondere Aufmerksamkeit. Sie mögen im Allgemeinen nicht zu viel Dünger, Stickstoff und Feuchtigkeit. Es folgen einige Tipps, die Dir helfen können, die Fuchsschwanzbildung bei Sativas zu verhindern:

• Der Nass-Trocken-Zyklus kann auf die Spitze getrieben werden. Kush-Sorten aus dem Hochgebirge lieben es zum Beispiel, trockene Füße zu haben.

• Es ist üblich, dass Sativas empfindlich auf Stickstoff und Dünger reagieren. Viele Grower stellen fest, dass Dünger, der von Natur aus stickstoffarm ist, der Pflanze während ihres gesamten Lebenszyklus am besten hilft, selbst wenn sie nur die Hälfte bis zu einem Viertel der empfohlenen Dosierung verabreichen.

• Wenn Du die Pflanze alle 3 bis 4 Wochen gut durchspülst, wird der Aufbau von Stickstoff und Dünger gestoppt. Gib ihr dann nur einen PK-Dünger, bevor Du zu Deiner Standardroutine zurückkehrst.

• Vermeide es Pflanzen zu nah aneinander anzubauen und schaffe viel Raum am oberen Teil der Pflanzen, um viel Luftbewegung und Lichteinwirkung zu ermöglichen.

• Verwende ein Lichtspektrum, das die hohe UV-Strahlung der Tropen nachahmt. Sativas können während der Blüte schlecht auf das rote Spektrum von Natriumdampflampen reagieren. Ergänze Deine Beleuchtung mit einer Halogen-Metalldampflampe, die ein blaues Spektrum hat, oder einer blauen LED-Lampe. Eine Halogen-Metalldampflampe von der vegetativen Phase bis in die Blüte zu verwenden und gar keine Natriumdampflampe zu verwenden, funktioniert für Sativas gut.

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FUCHSSCHWANZBILDUNG DURCH DIE UMGEBUNG

Wenn Du Dir sicher bist, dass die von Deiner Pflanze gebildeten Fuchsschwänze nicht genetisch bedingt sind, liegt ein Problem bei Deiner Anbauumgebung vor. Umwelteinflüsse, wie z. B. Probleme mit der Temperatur oder Lichtintensität/Lichtdauer, pH-Ungleichgewichte und andere Probleme mit der Wurzelzone können zu Fuchsschwänzen führen. Konstante und stabile Zyklen unter konstanten Bedingungen verhindern Stress für die Pflanzen uns sorgen dafür, dass Cannabis auch im Grow Room gedeihen kann.

Als erste Maßnahme gegen Probleme mit Fuchsschwänzen sollte man die Lampen 10cm höher anbringen. Voll belüftete HID-Lampen, Natriumdampflampen oder Halogen-Metalldampflampen sollten nicht näher als 58cm am Blätterdach der Pflanzen sein; zweiseitig gesockelte, ungekühlte Natriumdampflampen nicht näher als 76cm und LED-Lampen nicht näher als 38cm. Ist der Lichtabstand korrekt eingestellt, solltest Du auch die Dunkelphase auf 11 bis 11½ Stunden reduzieren, um zur Behebung der Fuchsschwanzproblematik beizutragen.

Halte eine Temperatur von 23°C bei eingeschaltetem und eine 5–7°C kühlere Temperatur bei ausgeschaltetem Licht aufrecht. Wärmere Temperaturen können Streckungen verursachen und in der Blütephase können sich dadurch Fuchsschwanz-Buds bilden.

Ein gesunder Wurzelbereich ist immer wichtig, egal, welche Art Cannabis angebaut wird, da er ein Vektor für Stress ist, der zu Fuchsschwänzen oder anderen Problemen führen kann. Stelle sicher, dass der pH-Wert im vom Züchter Deiner spezifischen Sorte empfohlenen Bereich liegt. Ein unerwünschter pH-Wert kann zu Problemen bei der Nährstoffaufnahme führen. Vergewissere Dich, dass Deine Pflanzen keine verknoteten Wurzeln haben. Zuletzt solltest Du für eine angemessene Belüftung sorgen, damit sich im Grow Room keine muffige Luft bildet.

Wenn Du diese Tipps befolgst, solltest Du die Sativa anbauen können, die Du Dir wünschst, mit Fuchsschwänzen, die dichte, spitze Blüten bilden. Du wirst zudem mehr Kontrolle über unerwünschte Fuchsschwänze haben, die durch Umweltstress verursacht werden. Viel Spaß beim Anbauen!